Warum habe ich mich letztendlich entschieden als Au- pair in die Staaten zu gehen?
Diese Frage stellen mir zurzeit viele.
Ich wollte eigentlich gleich nach dem Abi starten. Allerdings war ich mir letztes Jahr noch sehr unsicher. Letztendlich habe ich mich für das studieren entschieden weil ich keine „wertvolle“ Zeit verlieren wollte.
Das habe ich getan und musste nach wenigen Monaten einsehen, dass ich mir unter einem „Lehramts- Studiengang“ etwas ganz anderes vorgestellt hatte. Mir war das System an der Uni viel zu chaotisch und zum Teil zu trocken.
Wozu studiere ich eine Sprache, wenn ich diese nicht praktisch anwenden darf?
Knappe zwei Stunden an sprachpraktischer Übung pro Woche, von der noch Zeit auf Grund technischer Probleme abgezogen wurde, war mir einfach nicht genug. Über die Theologie wollen wir erst gar nicht reden. Es war eine Notlösung um überhaupt eine gültige Fächerkombi zu haben.
Ich habe die Entscheidung getroffen in Freiburg studieren zu wollen, es war eine schöne, lehrreiche Zeit und ich bereue diese auch nicht.
Allerdings wollte ich nach dem Abbruch nicht sofort etwas komplett Neues beginnen. Es schien mir zu riskant weil ich mir unsicher war.
Ich habe die Zeit genutzt und habe freiwillige Praktikaas gemacht. Gleichzeitig habe ich Erfahrungen in der Kinderbetreuung gesammelt und für mich endgültig entschieden, dass mein zukünftiger Beruf unbedingt mit Kindern/ Jugendlichen zusammenhängen muss. Anbei habe ich durch die Praktikaas die besten Referenzen für ein Au-Pair Jahr erhalten.
Ich habe lange darüber nachgedacht und habe keinen Grund gefunden, weshalb ich meinen letztjährigen Wunsch nicht in die Tat umsetzten sollte.
Ich habe Vor und Nachteile abgewogen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich es jetzt wagen sollte. Wenn nicht jetzt, wann dann? Ich weiß, dass die Zeit nicht einfach werden wird, genauso weiß ich, dass ich ein absoluter Familienmensch bin und mir meine Familie unendlich fehlen wird. Meine Freunden ebenso.
Mir ist genauso bewusst, dass ein Au pair Jahr viel Arbeit, Geduld, Toleranz und Grenzsituationen bedeutet. Aber ich freue mich auf diese Arbeit, auf die USA, auf die neuen Eindrücke und auf die Erfahrung komplett auf mich alleine gestellt zu sein. Nur so lerne ich vollkommen unabhängig zu werden. Ich sehe es mittlerweile nicht mehr als „verlorene Zeit“. Im Gegenteil. Ich bin mir sehr sicher, dass mich dieses Jahr unheimlich prägen und wachsen lassen wird.